15. Kraft-Stammtisch: Personalakquise ist die Herausforderung der Zukunft

Eine hohe Arbeitslosenquote, überfüllte Arbeitsämter und Personalvermittlungsstellen, die kaum Jobangebote bieten konnten – das ist Schnee von gestern. Das Wirtschaftsbarometer hat vorallem im letzten Jahr deutlich in die Pluszone gedreht, den Unternehmen volle Auftragsbücher und wieder Lust auf Investitionen beschert.

Alles eitel Wonne ? Keineswegs, wie man im Rahmen des am vergangenen Donnerstag im Zeltweger Hubertushof abgehaltenen 15. Kraft-Stammtisch erfahren konnte. Das Problem, mit dem man jetzt zu kämpfen hat, sind rückläufige Zahlen bei den Jobsuchenden, gemixt mit geringer Qualifikation und steigendem Altersdurchschnitt. Dieses Lied können derzeit viele heimische Unternehmen singen: Offene Stellen, die nicht besetzt werden können.

„Vorallem nicht mit Personen, die auch über entsprechende Qualifikationen verfügen“, berichtete Judenburgs AMS-Chef Günter Kaltenbacher am Rande des Stammtisches, der von Kraft-Sprecher Klaus Rainer eröffnet wurde. „Was uns freut, sind die günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die sich derzeit bieten“, so Rainer, der namens der Mitgliedsbetriebe ebenfalls darüber klagt, nicht das richtige Personal zu bekommen. Darauf zu warten, bis sich die Situation von selbst bessere, sei die falsche Strategie: „Wir können unseren Betrieben nur den Rat geben, von sich aus aktiv zu werden. Das ist eindeutig eine Managementaufgabe!“

Den ersten Anstoß dazu gibt es bereits am kommenden Mittwoch, dem 7. Februar mit einer Akquise-Aktion, um Fachkräfte für die Region zu werben. Dabei richtet man sich an jene Personen, die als Flüchtlinge den Asylstatus zuerkannt erhalten haben. „Das ist in der Region ein Kreis von rund 25 bis 30 Personen, die wir erfasst haben und die wir nun in Richtung Beschäftigung ansprechen wollen“, so Klaus Rainer. Mit Unterstützung des regionalen Arbeitsmarktservice will man diese Personen in Beziehung zum aktuellen Arbeitskräftebedarf stellen. „Uns ist klar, dass dies nicht einfach ist, weil oft Sprachbarriere bestehen, die erst durch entsprechende Deutschkenntnisse überwunden werden können“, so Rainer. Unbestritten sei jedoch, dass die Werbung nach entsprechenden Arbeitskräften eine der großen Herausforderungen im neuen Jahr sein wird.

Der Initiative „Kraft. Das Murtal“ gehören mittlerweile mehr als 80 heimische Unternehmen an, denen rund 7.000 Arbeitsplätze zuzuordnen sind, berichtete ROW-Geschäftsführer Bibiane Puhl, die für 2017 den Zugang von weiteren vier Unternehmen vermelden konnte. „Wir sind auch im neuen Jahr bestrebt, weitere Mitgliedsbetriebe zu gewinnen, um damit der Initaitive eine weitere Stärkung zu vermitteln“, unterstrich Puhl. Überaus positiv hätten sich die Bemühungen um mehr Gesundheit am Arbeitsplatz erwiesen. Zwölf Betriebe des Netzwerkes hatten sich daran beteiligt und in Workshops und anderen Aktivitäten aufgezeigt, welche Maßnahmen zu einer Verbesserung des Befindens von Mitarbeitern in den Betrieben führen können. Zwei dieser teilnehmenden Unternehmen, die Zellstoff Pöls AG und die Stadtwerke Judenburg AG, konnten für ihre Anstrengungen im Rahmen des Kraft-Stammtisches Preise entgegennehmen.

Das Netzwerktreffen, zu dem auch die beiden Abgeordneten Gabriele Kolar und Hermann Hartleb begrüßt werden konnten, bot neben Rückblick und Ausblick auch Gelegenheit, bei einem kulinarischen Get Together interessante Themen zu erörtern.

 

Waldhuber